Fußgänger und Radfahrer sicher durch die dunkle Jahreszeit
-veröffentlicht 12.11.2020 Die Glocke-
Bei Dämmerung und Dunkelheit passieren häufig Unfälle, weil Verkehrsteilnehmer schlecht sichtbar sind. „Nachts ist für Fußgänger und Radfahrer das Risiko, in einen Unfallverwickelt zu werden bis zu dreimal höher als am Tag“, macht Werner Schweck, Geschäftsführer der Verkehrswacht im Kreis Warendorf, deutlich. „Das wesentliche Problem stellt die eingeschränkte Wahrnehmung dar. Ein Autofahrer nimmt bei nächtlichen Sichtverhältnissen nur fünf Prozent der Dinge wahr, die er bei Tageslicht sieht. Wer früher erkannt wird, ist sicherer unterwegs“ erläutert Schweck.
Sehen und vor allem gesehen werden, muss in der dunklen Jahreszeit oberstes Credo bei Fußgängern und Radfahrern sein. Dazu gehört beim Fahrrad eine zuverlässige Lichtanlage. Die Beleuchtung am Fahrrad ist durch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) genau vorgeschrieben.
„Zur sogenannten aktiven Beleuchtung gehören ein weißer Frontscheinwerfer und ein rotes Rücklicht. Diese können fest installiert per Dynamo oder als Stecklichter mit Batterie betrieben werden. Die passive Beleuchtung bilden Rückstrahler beziehungsweise Reflektoren. Nach vorn muss ein weißer nach hinten ein roter Großflächenrückstrahler wirken. Beide dürfen in die jeweiligen Lichter integriert sein“, beischreibt Werner Schweck die gesetzliche Lage.
An die Pedale gehören nach vorn und hinten wirkende gelbe Reflektoren und auch die Räder brauchen eine zur Seite abstrahlende Beleuchtung. Entweder darf es ein umlaufender weißer Reflexstreifen auf jeder Reifenseite sein oder weiß reflektierende Hülsen an jeder Speiche. Die klassische Variante sind jedoch die „Katzenaugen“. In jedes Rad werden hierbei zwei gelbe Reflektoren in einem Winkel von 180 Grad angeordnet. Sind es mehr, dann müssen sie gleichmäßig in den Speichen verteilt werden.
Und das ist nicht alle: Die Verkehrswacht empfiehlt, ein weiteres Rücklicht am Körper anzubringen, dass am Spannband fixiert wird oder sichert an Schlaufen von Rucksack, Jacke oder Hose befestigt werden kann. Für mehr Sicht nach vorne kann auch eine Helmleuchte dienen, wobei die Lampe so eingestellt sein muss, dass der Gegenverkehr nicht gestört wird.
Die größte Projektionsfläche des Radfahrers und Fußgängers ist sein Körper. Dies sollte unbedingt genutzt werden, empfiehlt die Verkehrswacht. Bestenfalls hilft bei Dunkelheit eine reflektierende Warnweste mit möglichst viel reflektierenden Flächen. „Alternativen gibt es viele, wichtig ist es dass sie genutzt werden und so der Fahrradfahrer und Fußgänger in der dunklen Jahreszeit erkannt wird“, unterstreicht Werner Schweck.